Am 24.02.22 besuchte der Geschichtskurs der Q2 von Frau Nowka die Ausstellung „Christen jüdischer Herkunft in Königstein“ in der Stadtbibliothek. Frau Dr. König berichtete eindrucksvoll von ausgewählten Schicksalen Königsteiner Bürger im Dritten Reich. So erfuhren wir beispielsweise von der Geschichte, Peter Kohnstamms, dem jüngsten Sohn von Dr. Kohnstamm, dem Gründer des bekannten Sanatoriums Dr. Kohnstamm. Peter Kohnstamm, ein Medizinstudent, der getauft und Sohn einer evangelischen Mutter war, wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zunehmend ausgegrenzt. So belegen Quellen, dass er seitens Studienkollegen immer offensichtlicher gemieden wurde, ihm nach Abschluss seines Medizinstudiums eine Stelle in einem großen Hospital verwehrt wurde und er letztlich Deutschland verlassen musste, weil er als Jude galt. Auch das Schicksal von Helene Mayer, einer jungen Leistungssportlerin, die 1936 für das nationalsozialistische Deutschland als deutsche jüdische Athletin antrat, bewegte den Kurs sehr. Frau Dr. König berichtet zudem vom Schicksal der erfolgreichen Königsteiner Immobilienmaklerin Louise Gemmer, die im Glauben, dass nur Männern von den Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten akut bedroht seien, in ihrer Heimatstadt blieb, bis sie und ihre Tochter am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet wurden.
Nach der Führung erhielt der Kurs die Gelegenheit weitere Schicksale und damit verbunden weitere „Facetten des Grauens der NS-Zeit“, wie es Frau Dr. König treffend nannte, aus Königstein, Bad Homburg und Oberursel kennenzulernen.

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