Wie wir wohnen, ist für unsere Lebensqualität ganz entscheidend – und wie sich dies in den letzten Jahrhunderten verändert hat und in Zukunft weiter verändern wird, ist daher ein für alle spannendes Thema. Um diesem Thema mit einem äußerst lohnenden Vortrag und Workshop nachzugehen, kam Frau Prof. Dr. Natalie Heger auf Einladung von Herrn Meinikmann ans Taunusgymnasium. 25 Schüler*innen von der 6. Klasse bis zur E-Phase fühlten sich angesprochen und nahmen an dem Workshop teil. Im Rahmen des Enrichment-Programms des Taunusgymnasiums veranstaltet Herr Meinikmann immer wieder ungewöhnliche, bereichernde Angebote wie dieses.

Frau Prof. Dr. Heger, Architektin und in der Hochschul-Lehre sehr erfahren, fesselte zunächst mit ihrem bebilderten Vortrag, in dem sie das Thema Wohnen geschichtlich betrachtete. Nicht nur hinsichtlich der äußerlich sichtbaren Architektur fand ein erheblicher Wandel statt, sondern auch im Innenraum. Während früher alle Bewohner und sogar Tiere zusammen auf engem Raum lebten, entwickelte sich das Konzept des Kinderzimmers und des Wohnzimmers erst in jüngerer Vergangenheit. Und auch die Küche erfuhr einen starken Wandel. Die berühmte „Frankfurter Küche“ wurde als Lösung der Wohnraummangels entwickelt, mit der zugleich die Frau befreit werden sollte aus ihrer Isolierung in der abgetrennten Küche – die Idee der offenen Küche entstand, die sich bis heute immer weiter durchsetzt. Auch aktuelle Problematiken des Wohnens beleuchtete Frau Prof. Dr. Heger, etwa den wieder einmal knappen Wohnraum und die Nachhaltigkeit. Als Beispiel dafür, wie die Architektur auf drängende gesellschaftliche Probleme reagiert, wurden die „Tiny Houses“ und das Studentenwohnheim „Cubity“ in Darmstadt genannt. Bei letzterem werden kleine abgeschlossene Wohneinheiten vermietet, die in einem Würfel voller gemeinsam genutzter Flächen angeordnet sind. Über die Gemeinschaftsräume soll die Kommunikation unter den Bewohnern gestärkt werden.

Dieses Konzept war Ausgangspunkt des anschließenden Praxisteils: Die Schüler*innen sollten in Gruppen eine „Super-Wohngemeinschaft“ konstruieren. Jede Gruppe hatte 10 Quadratmeter zur Verfügung und sollte im Maßstab 1:20 einen „narrativen Grundriss“ gestalten, der auch Aufschluss über die Nutzung der Fläche geben sollte. Ganz unterschiedliche Ideen entwickelten die einzelnen Gruppen, manche auf Basis eines quadratischen Grundrisses, andere auf rechteckiger Fläche. Auf einem riesigen Plakakt wurden die verschiedenen Wohneinheiten schließlich zusammengefügt und miteinander verbunden, und es galt noch die gemeinsam zu nutzenden Freiflächen zu gestalten. Der Workshop entwickelte in dieser Phase eine erstaunliche Dynamik, und die Schüler*innen waren in diese praktische Form des Lernens wirklich spürbar involviert. Ein lohnender Workshop, der die Vielseitigkeit der Bildungsangebote am Taunusgymnasium wieder einmal unter Beweis stellt.   (Rmy)

 

 

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