Matthias Veltjens (Q2) hat beim Regionalfinale von Jugend debattiert einen hervorragenden 2. Platz erreicht. Nachdem er zuvor im Finale des Schulwettbewerbs am Taunusgymnasium ebenfalls Zweiter geworden war und anschließend in der Regionalqualifikation in Bad Homburg seine Debatte gewann, ging es zwei Tage später beim Reginalfinale in Kelkheim weiter. Mit seinem zweiten Platz ist er nun wiederum bei der nächsten Stufe des Wettbewerbs, der Landesqualifikation, dabei. In einem Interview stand Matthias uns Rede und Antwort.

Was war das Thema bei der Debatte in der Regionalqualifikation, die du gewonnen hast?

In der Regionalqualifikation ging es darum, ob auch Privathaushalte zur Katastrophenvorsorge verpflichtet werden sollten. 

Da wurde dir per Los die Pro- oder Contra-Rolle zugeteilt. Musstest du eine Meinung vertreten, mit der du persönlich nicht einverstanden warst?

Mir wurde die Contra-Rolle zugeteilt. Ich finde das Thema sehr komplex und schwierig. Die Pro-Seite schlug verpflichtende Kurse für alle Staatsbürger vor; das finde ich schwierig umzusetzen. Ich halte es schon für wichtig, die Menschen aufzuklären, damit sie im Katastrophenfall vorbereitet sind – aber eine allgemeine Pflicht halte ich für nicht umsetzbar.

Wie fühlt es sich an, in einer Debatte nicht die eigene Meinung vertreten zu können?

Man findet eigentlich immer genug Argumente und findet gut ins Thema hinein, da man sowieso absolut sachlich sein muss und losgelöst von der eigenen Emotion argumentieren muss.

Wie viel Vorbereitungszeit hat man vor einer Debatte?

Für das Halbfinale bekamen wir das Thema zehn Tage vorher. Die Position – Pro oder Contra – erhielten wir etwa zwei Stunden vor der Debatte. Von da an hatte ich die Möglichkeit, mich mit dem Partner, der dieselbe Position vertrat, auf die Debatte vorzubereiten. Im Regionalfinale erhielten wir am Vortag die Position und konnten uns mit Herrn Meinikmann zusammen vorbereiten. Emma Gerlach (Q2) und ich nahmen am Halbfinale und Finale gemeinsam teil und haben uns auch gemeinsam als Team mit Herrn Meinikmann vorbereitet und Argumente ausgetauscht – das war gut.

Wie gehst du vor, um dich auf eine Debatte vorzubereiten?

Ich verschaffe mir erst einmal einen generellen Überblick über das Thema, noch ohne Argumente zu sammeln, und schaue, ob es Aktuelles dazu gibt. Was wird in der Politik diskutiert? Meist sind es ja kontroverse Fragen, die auch in der Politik verhandelt werden. Dann setze ich mich erst einmal damit auseinander, was das eigentliche Problem ist, und gehe die einzelnen Ebenen durch, auf denen ein Problem auftreten könnte. Schließlich beschäftige ich mich mit den einzelnen Positionen, da ich im Vorhinein ja sowohl Pro als auch Contra vorbereiten muss. 

Was hast du für dich bisher in diesem Wettbewerb gelernt?

Dass es wichtig ist, dass man auf das Thema von vornherein wirklich neutral blickt, und dass man versuchen sollte, mit stichhaltigen und sehr präzisen Argumenten zu arbeiten. In der Regionalqualifikation wurde mir beispielsweise als Kritikpunkt mitgeteilt, dass ich meine Argumente noch präziser ausführen soll. Das habe ich mitgenommen. Und dass man nicht nur rhetorisch sehr gut sein muss, sondern auch stichhaltige Argumente haben muss, und diese dann im Idealfall mit Beispielen oder Statistiken untermauern kann. 

Wie bist du rhetorisch so versiert geworden?

Der Workshop von Frau Strube in der Vorbereitung aufs Schulfinale hat geholfen, da haben wir uns mit den grundsätzlichen Techniken des Debattierens befasst und mit der Frage, wie man Anfangs- und Endplädoyer aufbaut. Abgesehen davon liegt mir das Debattieren einfach, und ich mache es gerne. 

Welche Tipps könntest du jüngeren Schüler*innen geben, die an Jugend debattiert teilnehmen möchten?

Es ist sehr wichtig, dass man sich vorher gut mit den Themen befasst, dass die Vorbereitung stimmt – denn nur mit den rhetorischen Mitteln kommt man nicht weiter. Und wenn man sich ins Thema eingefunden hat, ist es wichtig neutral zu bleiben. Natürlich sollte man auch mit Emotionen debattieren – aber es ist entscheidend, dass man neutral bleibt. Egal wie emotional die Debatte wird. Damit es auf keinen Fall persönlich wird und man das Gegenüber nicht angreift.

Welche weiteren Pläne hast du? Wird das Reden in deiner beruflichen Zukunft eine Rolle spielen?

Ich spiele mit dem Gedanken, Journalismus zu studieren – und da wäre das ja der Fall. Aber ich habe auch noch alternative Ideen, bei denen das Reden nicht im Vordergrund steht.

Matthias, vielen Dank für das Interview – und viel Erfolg bei den nächsten Debatten.    (Rmy)

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