Darauf hatten alle Kulturbegeisterten der Schulgemeinde lange gewartet: Endlich wieder ein Kul(tur)inarischer Abend im Theaterraum, mit Publikum, mit echten Live-Auftritten. Dreimal war der „Kulti“ als Live-Event zuvor ausgefallen – pandemiebedingt. In den beiden vergangenen Jahren hatten Frau Antony und Herr Rauschmayer per Internet eine Streaming-Variante veranstaltet, die zwar großen Anklang fand – jedoch wurde an diesem Abend schnell klar, dass ein echter „Kulti“ am Taunusgymnasium nicht einfach so digitalisiert werden kann, ohne dass ein Stück Begeisterung, Gänsehaut und Gemeinschaftsgefühl auf der Strecke bleibt.

Zahlreich hatten sich die Kulturinteressierten eingefunden, einige genossen zuvor noch ein Glas Sekt im Foyer. Und dann ging es los: Wie es mittlerweile schon Tradition ist, startete die TGK-BigBand unter der Leitung von Herrn Kriegeskotte und Herrn Hublow. Mit den Stücken „Smoke on the Water“ in einem Hublow-Arrangement und „White dressed Rabbits“, die voller Intensität und Groove gespielt wurden, versetzte die BigBand den voll besetzten Theaterraum in Schwingung. Dass sich zur Besetzung der BigBand mit Noah Karls, Jani Laakso und Lukas Kieslich auch drei Ehemalige des Taunusgymnasiums gesellt hatten, war einmal mehr ein Zeichen für die verbindende Kraft der Musik. Für Aufsehen sorgte auch die elektrifizierte Kastenflöte, auf der Herr Hublow solierte.

Bei ihrer Begrüßung betonte Schulleiterin Frau Herbst, wie wichtig die Kultur für die Schulgemeinde ist, und welch hohen Stellenwert der Kul(tur)inarische Abend am Taunusgymnasium einnimmt, da an diesem Abend Schüler*innen ganz neue Talente zeigen können, die sonst im Unterrichtsalltag oft keine Rolle spielen. 

Frau Antony, Initiatorin und Seele des Kul(tur)inarischen Abends, war die Freude anzumerken, endlich wieder vor Publikum live auftretende Talente vorstellen zu können. In ihrer gewohnt charmanten und kenntnisreichen Art gelang es ihr einmal mehr, nicht nur die Künstler*innen und Stücke anzukündigen, sondern auch amüsante Hintergrund-Geschichten in ihre Moderationen zu verpacken und dem Abend damit einen persönlichen, niveauvollen Rahmen zu verleihen.

Mit Raphael Jähnig (5e) kam anschließend ein ganz neues, junges Klaviertalent auf die Bühne und verzückte das Publikum mit „Hedwig’s Theme“ von John Williams. Mit Mats Bielman (6a) und Alexandra Wenzler (9f) hatten sich zwei weitere Klavierbegeisterte zusammengetan, um vierhändig den Walzer Op. 39, No. 3 von Johannes Brahms darzubieten.

Mit dem Jugendchor „Hashtag Sing“ nahmen nun acht singbegeisterte Schüler*innen auf der Bühne Platz – und sogar ein Schülervater war an dem Auftritt maßgeblich beteiligt: Herr Fujita, Leiter des Chors, begleitete die Kinder aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 auf dem Flügel. Der „Cup“-Song aus dem Musical-Film „Pitch Perfect“ sorgte mit mehrstimmigem Gesang und gleichzeitig gekonnten Becher-Percussions für Begeisterung im Publikum. 

Ein eher selten zu hörendes Instrument brachte Sander Bock (Q2) zum Erklingen: Am Akkordeon spielte er die jüdische Volksweise „Klezmer-Champion“ und beeindruckte dabei mit seiner Fingerfertigkeit. Zu ihm gesellte sich daraufhin Felix Weiland (Q2) mit seiner Posaune; gemeinsam spielten sie das weltbekannte „My Way (Comme d’habitude)“, das im Arrangement von Sander und aufgrund der ungewöhnlichen Instrumentenkombination durchaus frisch und neuartig klang.

Eine Institution des Kul(tur)inarischen Abends trat nun mit Reinhold Wandel (Q4) vors Publikum: Dem Kontrabass-Virtuosen ist es gelungen, seit der 5. Klasse bis zur Q4 bei jedem „Kulti“ aufzutreten. Diesmal beeindruckte er das Publikum mit der „Valse Miniature, Op. 1, No. 2“ von Serge Koussevitzky, am Flügel begleitet von Elias Lemüller (E2). Elias, der im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ kürzlich einen 1. Preis erhielt, spielte anschließend überragend das „Prelude No. 8“ von Frank Martin.

Eine weitere Tradition des Kul(tur)inarischen Abends sieht vor, dass das Plakat jedes Jahr aufs Neue von einer Schülerin oder einem Schüler gestaltet wird. Das diesjährige, äußerst gelungene Plakat kam von Gwyndel Sonogan (Q4). Im Gespräch mit Frau Antony schilderte Gwyndel, wie sie das Plakat im Rahmen einer Klausurersatzleistung bei Frau Schendzielorz erstellte. 

Auch Tanz ist immer wieder ein wichtiges Element des Kul(tur)inarischen Abends. Und unterschiedlicher konnten die Tanzstile der nun folgenden Künstler*innen kaum sein: Von Contemporary über Latin bis hin zu Hip-Hop entfaltete sich die Vielfalt dieser Kunstform auf der Bühne des Theaterraums. Zunächst führten die beiden Geschwisterpaare Hannah Diedrich (6d) und Nanni Diedrich (als Gast) sowie Anna und Kira Milke (6d) ihre selbst erarbeitete Choreographie „Aus der Spur“ auf und überzeugten mit ihrer anspruchsvollen und ausdrucksstarken Performance. Noah Quandt (7g), hessischer Vizemeister im Showtanz, brachte anschließend mit seinen wahrlich akrobatischen Hip-Hop-Tanzkünsten zum Song „Out Out“ den Theaterraum zum Beben. Hannah Toma (Q2) und der frühere Taunusgymnasiast Florian Menigat zeigten mit ihrer „Latin Ballroom Show“, wie anmutig und mitreißend moderner Paartanz aussehen kann. 

Mit Herrn Franke erschien nun ein neuer Musiklehrer des Taunusgymnasiums am Flügel. Er interpretierte den geistreichen und witzigen Song „Logik“ des Klavierkabarettisten Bodo Wartke auf derart gekonnte Weise, dass das Publikum einmal mehr in Begeisterungsstürme ausbrach. 

Die Singer-Songwriterin Laura Bachmann (Q4), ebenfalls eine langjährige Kulti-Mitwirkende, sang gefühlvoll den selbst geschriebenen und sehr eingängigen Popsong „Floating“ und begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre. Lorena Wack (Q4) interpretierte überzeugend den anspruchsvollen Song „Million Dollar Man“ von Lana del Rey und wurde dabei von Frau Büttner souverän am Flügel begleitet.

Mit Siar Yildiz trat nun ein weiterer Bekannter am Piano auf – der frühere Schüler des Taunusgymnasiums war bereits in verschiedenen Formationen und Musicals aufgetreten und verzauberte das Publikum mit einem beeindruckenden Klavierstück von Chilly Gonzales und dem sehr stimmungsvoll interpretierten Song „Crazy“ von Gnarls Barkley. 

Vor den beiden letzten Darbietungen des Abends dankte Frau Antony auch der Technik-AG unter Leitung von Herrn Lego, ohne die der Abend nicht hätte stattfinden können. Ein besonderer Dank ging an den ehemaligen Schüler Johannes Vogel, der wie in früheren Jahren die technische Gesamtleitung übernommen hatte.

Eine ganz neue Formation hatte sich nun auf der Bühne eingefunden: Die Schüler*innen-Band, geleitet von Frau Strecker, trat zum ersten Mal auf und brachte den Song „Keeping me alive“ zu Gehör. Die Sängerin Soraya Wingenter (7f) zog das Publikum mit ihrem ausdrucksstarken Gesang in den Bann; begleitet wurde sie dabei von Linus Fujita (6d) am Schlagzeug, Lucio Ramírez del Prado Vetter (E2) am Flügel sowie – kurzfristig eingesprungen – Siar Yildiz an der Gitarre.

Der letzte Auftritt des Abends war der „Abi-Band“ der Q4 vorbehalten – die Formation aus der Sängerin Maya-Halime Dasan, Luca Mesterharm am Bass, Sebastian Schulze am Flügel und Liam Wurl am Schlagzeug (Sänger-Gitarrist Daniel Soh fehlte aus Krankheitsgründen – dafür sprang wiederum Siar Yildiz an der Gitarre ein) versetzte das Publikum mit den Hits „Dancing in the Moonlight“ und „Just the two of us“ auf mitreißende Art in Party-Laune. 

Nachdem Schulleiterin Frau Herbst den beiden Organisatoren Frau Antony und Herrn Rauschmayer für den gelungenen Abend gedankt hatte und Blumen sowie Champagner überreicht hatte, ging es ein Stockwerk tiefer weiter: Der kulinarische Teil des Abends konnte beginnen. Ein engagiertes Team von Schüler*innen-Müttern hatte, unterstützt von Schüler*innen des Abiturjahrgangs 2024, zahllose kleine Leckereien vorbereitet, die zu einer feinen Getränke-Auswahl genossen wurden. Auch ukrainische Mütter trugen landestypischen Spezialitäten zum reichhaltigen Büffet bei. Und so wurde in stimmungsvoller Atmosphäre noch lange über die zahlreichen Talente geplaudert, die das Taunusgymnasium immer wieder hervorbringt. Und die man nun gerne wieder regelmäßig jährlich live auf der Bühne bewundern möchte.   (Rmy)

Fotos: Frau Herrmann

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