Als es den Chemie LK der Q3 in der ersten Dezember Woche 2023 nach München verschlug, war zunächst unklar, ob die Reise nicht aufgrund der schneereichen Wetterlage zu einem frühen Ende kommen sollte. Die tapferen Chemiker ließen sich von den winzigen Eiskristallen jedoch nicht aufhalten und schafften es schlussendlich München HBF zu erreichen, von wo aus es mit der U-Bahn zur Haltestelle Isartor ging. Von dort bis zum Deutschen Museum geschlittert, wurde unsere Unterkunft das Kerschensteiner Kolleg mehr oder weniger sicher erreicht. Dieses teilten wir uns mit einigen Lehramtsstudenten aus Marburg, die das Programm der kommenden Tage mit uns gemeinsam erleben sollten.

Nach dem Beziehen der Zimmer ging es zur Begrüßung in den Seminarraum. Anschließend verschafften wir uns mithilfe der Übersichtsführung einen Überblick über den geöffneten Teil des Museums. Hierbei verbrachten wir interessanterweise einen Großteil der Zeit in der Abteilung für Luftfahrt, was wohl dem Führer geschuldet war, der nicht müde wurde, die Existenz
seines Flugscheins zu erwähnen. Gut über zweite Weltkriegs Bomber informiert, wurden wir in den Abend entlassen, um München unsicher zu machen. Ob Brauhaus, Weihnachtsmarkt oder Pizzeria, jeder Geschmack kam auf seine Kosten und die Lichter der verschneiten Stadt luden zum Erkunden ein.

Der Morgen des 5. Dezembers markierte den Gründungszeitpunkt des berüchtigten „BreakfastClub“, einer Gruppe aus besonders kommunikativen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern, die sich jeden Morgen zum gemeinsamen Frühstück trafen. Gut gestärkt war es für uns nun an der Zeit mit fundiertem Fachwissen zu glänzen: es ging zur Kuratorenführung der Chemie. Wir lernten auf einer immersiven Zeitreise, wie aus der mysteriösen Alchemie eine Wissenschaft entstand, die die Ernährung der gesamten Weltbevölkerung sicherstellen kann. Wer in den letzten Schuljahren seine Liebe zur Chemie verloren hat, sollte sie spätestens hier wiedergefunden haben. Zum Ende der Führung wurde noch ein obligatorisches Gruppenfoto geschossen. Hintergrund bot das riesige Periodensystem, indem einer unserer Schüler sogar namentlich vertreten ist. Nach der Mittagspause bekamen wir dann die Möglichkeit unsere Bastelfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Im Mikroelektronik Workshop konnten wir nicht nur Schaltkreise bauen und lernen, wie diese in kleinster Form in Computerchips verarbeitet
werden, sondern auch unserer Kreativität in der Mustererzeugung mit UV-Licht freien Lauf lassen.

Am Mittwochmorgen war es dann Zeit für alle Musikbegeisterten ihr Talent zur Schau zu stellen. In der Welt der Musik durfte jedes Instrument ausprobiert werden. Von Alphorn über Orgel bis hin zum Cembalo füllte das überwältigende Talent des Chemie LKs das Museum mit Leben. Am Nachmittag war es dann soweit die Wunder der Landwirtschaft zu erkunden. Während die
Musikführung am Morgen für alle sehr interessant war, lies die Landwirtschaft in Sachen Spannung eher zu wünschen übrig. Dennoch war es amüsant Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrern beim Melkversuch einer Kuhatrappe zuzuschauen. Für alle Schüler mit Ordnungszwang war der 15-minütige Film der Bewirtschaftung eines Feldes im Verlauf eines Jahres ein Highlight. Der effektive Einsatz der im Film gezeigten Maschinerie befriedigte den Ordnungszwang jener Schüler hinreichend. Anschließend wurde die Möglichkeit geboten das
Museum in Eigenstudie zu erkunden. Obwohl aufgrund von Renovierungsarbeiten nur knapp die Hälfte des Museums zugänglich war, gestaltete es sich nicht einfach im Verlauf der Woche alle
Räume zu besuchen. Der Mittwochabend führte zur Gründung eines weiteren Clubs: die abendliche Pokerrunde. 

Das Museumsprogramm schloss am Donnerstag mit einer Führung durch die Atomphysik. Der junge Führer schaffte es, uns schnell für sein Thema zu begeistern, dass auch durchaus Überschneidungspunkte mit der Chemie aufweist. Nach einer kurzen Einführung in die Atomphysik war es nun wieder an der Zeit unser praktisches Können unter Beweis zu stellen. Mithilfe von Geigerzählern lernten wir, wie sich Radioaktivität auf verschiedenen Stoffen und Oberflächen verhält. Unterstützt wurde der junge Student bei seinem Workshop von einem kleinen Roboter, den er mit einer KI verknüpft hatte. Dieser hatte zwar nichts mit dem Thema Atomphysik zu tun, bot jedoch einen interessanten Blick über den Tellerrand. Obwohl das kindliche Verhalten des Roboters zu Beginn noch unterhaltsam war, zeigten sich einige Teilnehmer schnell von diesem Ersatzkind genervt. Der letzte Tag schloss mit einer Reflexionsrunde im Seminarraum, bei der wir dem Kolleg sowie dem Museum Feedback für die vergangenen Tage geben konnten.

Für den letzten Abend wurde von den Lehrern ein Buffet organisiert, dass für einen wahrlich erhabenen Abschluss sorgte. Bei guten Gesprächen und geselliger Stimmung kam auch der letzte Abend in München zu seinem Ende.
Der auf Freitag angesetzte Streik führte zu einer ebenso spanenden Abreise, wie es schon die Anreise gewesen war. Wir sahen uns dazu gezwungen einen früheren Zug zu nehmen, wodurch die Abreise vom Kolleg am Morgen auf 5:50 Uhr fiel. Glücklicherweise schafften wir es trotz Streik reibungslos nach Frankfurt und konnten das Wochenende zur Erholung von fünf intensiven Tagen nutzen. Wir freuen uns alle darauf das Deutsche Museum bald wieder zu besichtigen, da es weiterhin viel zu entdecken gibt.

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