Am Freitag, dem 14.03.2025, fand der letzte Kabarettabend meines aktuellen Deutschlehrers Franz-Peter Budde im Königsteiner Taunusgymnasium statt, wobei anzumerken ist, dass er außerschulisch weiterhin auftreten wird, zum Beispiel am 31.07.2025 beim Königsteiner Eventsommer.
Begleitet vom exzellenten Pianomann Elias Leemüller sang Franz-Peter Budde zum Auftakt das Lied „Ich bin ein Lehrermann“ nach einer Melodie von Jimmy Webb. Dieses Lied ertönte auch als Schlussakkord des Abends und bildete somit den Rahmen für einen überaus gelungenen Kabarettabend. Insgesamt performten Franz-Peter Budde und Elias Leemüller an diesem Abend acht Lieder, wofür Franz-Peter Budde bekannte Melodien mit neuen Texten ausgestattet hatte. Hier standen literarische Motive im Vordergrund. Dafür stehen Titel wie „Hallo Woyzeck, alter Freund“ und „Commandante mit dem Pferdefuß“.
Eindrucksvoll und mit hohem Erinnerungswert wurden - auf den Abend verteilt - insgesamt fünf Bäckereiszenen gespielt, die vor mehr als dreißig Jahren von Fritz Eckenga für das „Rocktheater N8chtschicht“ ersonnen worden sind und die nunmehr im Vordertaunus ihre zeitlose Qualität unter Beweis stellten. Emma Bünnemeyer und Lea Lauterbach liefen als Bäckerinnen zur absoluten Höchstform auf, als sie ihren situativ überforderten Stammkunden Julius Degenkolb zur Verzweiflung trieben. Deren geballter Bäckereifachkompetenz hatte dieser definitiv nichts entgegenzusetzen. Und jeder, der anwesend war, weiß spätestens jetzt, was ein „Krassong“ ist.
Das Programm beinhaltete auch zwei kabarettistische Dialoge. In beiden wusste Carina Hofstetter zu überzeugen. Zunächst spielte sie Frau Nachsommer, die Schulleiterin des fiktiven Louis-Vuitton-Gymnasiums im fiktiven Ort Bad Prada, bei der sich Herr Zanderstrack zum Vorstellungsgespräch eingefunden hatte, ein etwas einseitig ausgerichteter Musiklehrer mit dem Schwerpunkt Heavy Metal. Herr Zanderstrack wurde norddeutsch gespielt vom Schulsozialarbeiter Alexander Schlaaff. Im zweiten Dialog spielte Carina Hofstetter im Elterngespräch mit Herrn Budde eine Mutter namens Frau Brüser, deren Sohn Marlon so seine pubertären Befindlichkeiten hat, weshalb seine schulischen Leistungen noch nicht ganz zu seiner diagnostizierten Hochbegabung aufzuschließen vermögen.
Um selbst verfasste Gedichte vorzutragen und um gemeinsam mit Franz-Peter Budde dessen Eigenkreationen zur Kategorie „Bild mal `n Satz mit“ (Robert Gernhardt) im Dialog zu spielen, kam Sara Wezel auf die Bühne, die durchaus mal ihr Zuhause werden könnte. Beispiel: „Bild mal `n Satz mit Nagelsmann!“ Lösung: „Ein jeder, der schlecht schrauben kann, der sagt sich: Och, dann nagel `s man!“
Der Abend war nicht nur inhaltlich in sich schlüssig, sondern er war auch perfekt getimt. Zweimal fünfzig Minuten und zwischendrin zwanzig Minuten Pause. Das Programm war geprägt von gesellschaftskritischen, literarischen und vor allem unterhaltsamen kabarettistischen Darbietungen. Ganz im Sinne eines „Lehrermannes“ gelang es Franz-Peter Budde neben seinen eigenen Auftritten, auch stets seine Schülerinnen und Schüler gekonnt in Szene zu setzen, so dass dieser Abend bei allen Auftretenden und bei allen Zuschauenden in nachhaltiger Erinnerung bleiben dürfte
Das sind nun keinesfalls wenige, denn der Theatersaal des Taunusgymnasiums war bis auf den letzten Platz besetzt, obwohl Franz-Peter Budde, was die Ankündigung des Abends angeht, ausschließlich auf Mundpropaganda gesetzt hatte.
Und was macht mein Deutschlehrer des Weiteren? Er wird, wie eingangs schon erwähnt, auch künftig die eine oder andere Bühne betreten, nur eben nicht mehr die des Theatersaals im Taunusgymnasium, denn das war dort vor Ort am 14. März 2025 sein insgesamt vierzehnter und letzter Schulkabarettabend.
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Auf den Bildern sind Julius Degenkolb, Lea Lauterbach, Emma Bünnemeyer, Carina Hofstetter, Sara Wezel, Elias Leemüller und Franz-Peter Budde zu sehen.
Fotografen: Eric Elzenheimer und Philipp Rauschmayer

 

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